PDF: Papier, das noch nicht beim Drucker ist
PDF-Dokumente auf Websites einzusetzen ist in den meisten Fällen eine schlechte Wahl. Hier erkläre ich warum.
PDF ist digitales Papier
PDF-Dokumente sind wie Papier, einfach digital. Ich kann zwar das PDF vergrössern (näher an das Papier ran), aber mit einfachen Mitteln das Format an meine Vorlieben und Geräte anpassen, das geht nicht.
Oft werden PDFs gedruckt und offline gelesen. Man spart Versandkosten und Zeit und kann die Druckkosten auf den Leser abwälzen, was sich vielleicht ironisch anhört, aber in gewissen Fällen durchaus seine Berechtigung hat.
Ja, in PDFs kann man suchen. Aber wer will einmal suchen, um das richtige Dokument zu finden und noch einmal suchen, um den gwünschten Inhalt zu finden?
PDFs sind nicht gut auf Bildschirmen
Die Schriftgrösse ist relativ zur Papiergrösse, nicht zur System-Schriftgrösse.
Schon mal ein PDF auf einem Smartphone angeschaut? Das erklärt einiges…
Eines ist ein E-Book, eines ein PDF. Welches wohl?
[bctt tweet=“Ein PDF ist ein Blatt Papier, das noch nicht beim Drucker angekommen ist.“]
Grundsatz
Wenn alle Besucher immer das ganze Dokument drucken möchten, dann kann ein PDF eine gute Wahl sein. Dafür ist PDF gedacht.
Wenn Inhalte auf dem Bildschirm gelesen werden, dann sind Webstandards, also eine normale Website mit Responsive Design (=Design, das auf allen Bildschirmen nutzbar ist), eine viel bessere Idee.
Was sagt die Content-Spezialistin Ginny Redish?
Ginny Redish schreibt in ihrem Buch „Letting Go of the Words: Writing Web Content that Works“ folgendes:
„When people want to read from the screen, why make the document look just like paper?“
Vermutlich versteht ihr’s, aber trotzdem:
„Wenn Leute etwas am Bildschirm lesen möchten, warum machen Sie, dass das Dokument wie Papier aussieht?“
Was meint Usability-Guru Jakob Nielsen?
Schon im Jahr 2003 schrieb der bekannteste Usability-Guru Jakob Nielsen negativ über das PDF-Format für Websites:
„Text fits the printed page, not a computer screen“
Eine detailliertere Auseinandersetzung mit dem Format PDF von Jakob Nielsen.